Schlüsselwort: „ (..) Dieses Symbol zeigt uns soziale Vorgänge in ihrem tiefsten, okkulten Aspekt. Der einzelne hat hierbei eine TRANSPERSONALE VERANTWORTLICH-KEIT angenommen.
Das MC/HI in Stier, erhält bei Rudhyar folgende Beschreibung: Phase 47 - „Eine symbo-lische Schlacht zwischen Schwertern und Fackeln“. Schlüssel: „Mit der Verweigerung eine Abhängigkeit von der Vergangenheit wird der suchende zum Krieger, der von neuem den ewigen großen Kampf ausficht“. Beschreibung: „Als Gautama, nachdem er vergebens die überlieferten Lehren um Antworten auf seine Fragen überprüft hatte, unter dem Bodhi-Baum saß, hatte er selbst, auf eigene Weise, einen Kampf auszufechten, auch wenn dies ein ewiger Kampf ist. Das geistige Licht in der größeren Seele muss ankämpfen gegen das ICH, das nur weiß, wie die Mächte dieser materiellen und intellektuellen Welt einzusetzen sind. Es gibt keine Möglichkeit zu entkommen, es ist die Energie, die aus der Gegenwart erwächst. Aus dem unausweichlichen JETZT, die das mutige Individuum im Kampf gebrauchen soll. “.
Schlüsselwort: „Dieses Symbol zeigt, dass Heil zu erlangen, ist durch die wachsende Bereitschaft des Individuums, allem entgegenzutreten, als ob es sich nur um zwei Gegen-Seiten handelte. So lehrt es die Bhagavad-Gita. Es ist das Dharma dieses Stadiums in der menschlichen Entwicklung. Eine Stufe der POLARISIERUNG DER WERTE“.
Betrachten wir diese Symbolik zum Abschluss noch aus der Sicht der mit Geist, Seele und Physis verbundenen Planeten:
GEIST - Die Sonne/HI, (als Repräsentant des Geistes) befindet sich in dieses Horoskop auf 20° Jungfrau, was nach Rudhyar die Phase 170 ist und folgende Aussage beinhaltet: „Eine Autoschlange Richtung Westküste“. Schlüssel: „Die Notwendigkeit gemeinschaftlicher Bemühungen zum Erreichen einer ‚Neuen Welt‘ der Erfahrung“. Beschreibung: „Es ist schwierig, aus der ursprünglichen Formulierung des von der Seherin Geschauten zu erkennen, was für eine Art von Wagenkarawane das Bild zeigte. Was jedoch deutlich gesagt wurde, ist, dass eine Gruppe von Menschen gemeinsam eine Reise unternimmt, und so ihr Bewusstsein, ihre Energien (Symbolelement ‚Wagen‘) vereinen, um den Ort ihrer Bestim-mung sicher zu erreichen. Hier gibt es keinen Konkurrenzgeist mehr, sondern eine geordnete, strukturierte Anstrengung.“
Schlüsselwort: „Auf dieser Stufe ist die Vergangenheit gänzlich zurückgelassen. Menschen arbeiten zusammen im großen ‚Abenteuer des Bewusstseins‘, in einer ZUSAMMEN-FASSUNG VON ABSICHT UND ANSTRENGUNG(..)“
Als nächster Betrachtung dieser Art schauen wir was die Seele, also der Mond dazu zu sagen hat. Der Mond ist in dieses Horoskop polar gespiegelt auf 12° Widder zu finden. Nach Rudhyar Phase 12: „Wildgänse fliegen in Dreiecksformation“. Schlüssel: „Idealistisches Vertrauen auf ein mentales Bild universaler Ordnung“. Beschreibung: „Die Wildgans ist der mystische Vogel HAMSA der hinduistischen Überlieferung. Dieser Name kehrt als Begriff in verschiedensten Kulturen wieder (z. B. Die Hanse, der deutsche Bund van Handelsstädten im Mittelalter, El Hanza als der Gründer der okkulten Bruderschaft der Drusen im Libanon in der zeit der Kreuzzüge) und hatte immer zumindest einen Unterton von Integration auf expansionistischer Ebene, geistiger oder ökonomischer. (..) Was frühere Interpretationen dieses sabischen Symbols nicht erfasst haben, ist, dass der Zug der Wildgänse nicht nur eine Bemerkenswerte, symmetrische V-Formation zeigt, die am Himmel vorüberzieht., sondern auch, dass dies ein zu einer bestimmten Jahreszeit stattfindender Vogelzug ist, der im Einklang mit den planetaren Rhythmen stattfindet. Aus diesem Grunde ist er Symbol für die kosmische Ordnung, im Gegensatz zu der soziopolitischen Ordnung in einem Volk, wie sie durch dessen Herrscher repräsentiert wird. Hier haben wir es mit einer Ordnung zu tun, die sichtbar geworden ist vor dem Hintergrund des klaren Himmels. Es ist eine Art ‚himmlischer Ordnung‘, auch wenn sie im Irdischen entstand, unter Vögeln, die dadurch ihr Vermögen beweisen, fliegend der Ordnung zu folgen. Das Symbol bezieht sich also auf das Seelenbewusstsein, wie es vom himmels-orientierten Denken gesehen wird. Doch dieses Seelenbewusstsein kann transzendent genannt werden, weil es noch nicht ‚inkarniert‘ ist.“
Schlüsselwort: „Man kommt hier auf einen grundsätzlichen Dualismus im Bewusstsein. Wir sehen einen möglichen Konflikt aufkommen zwischen kosmischen und gesellschaft-lichen Ordnungsprinzipien. Das Prinzip der KOSMISCHEN ORDNUNG steht dem allzu menschlichen Vertrauen auf ein soziales Konzept von Gesetz und Ordnung polar gegen-über.“
Zum Abschluss noch die Symbolposition die eng in Beziehung zur Physis Rudolf Steiners steht, und bei Rudhyar die Phase 354 entspricht: „(..) Auf einer kleinen Insel, umgeben von der unendlichen Weit der See, leben Menschen in enger Beziehung zusammen“ Schlüssel: „Die Notwendigkeit, bewusst die eigenen, persönlichen Grenzen zu akzeptieren, und seine Energien zu konzentrieren und ein ausgeglichenes und erfülltes Leben zu leben.“ Beschreibung: „Jeder individualisierter Mensch ist eine kleine Insel in dem weiten Ozean der Menschheit. Das Ego erfüllt eine notwendige Funktion, indem er Grenzen setzt und dem Bewusstsein einen besonderen Charakter verleiht. Innerhalb dieser Grenzen kann ein komplexes Wechselgeschehen stattfinden, das die verschiedenen Aspekte des persönlichen Lebens konstruktiv miteinander verbindet und integriert. Mit der Zeit können sich diese Ego-Grenzen nicht nur ausdehnen, sondern eine Zone intensiven Austausches zwischen inne und außen werden, zwischen dem Individuum und der Gemeinschaft, zwischen dem Menschen und dem Universum“. Schlüsselwort: „Dieses Symbol sagt uns, dass die erste Pflicht jedes Menschen darin besteht, dem treu zu bleiben, was er als Individuum ist. Aber dieses Individuum hat ein bestimmtes Dharma, dass heißt einen Platz und eine Aufgabe in einem größeren Ganzen zu erfüllen. Die Inselbewohner werden vom Meer versorgt und lernen im Laufe der Zeit, über dieses Meer zu navigieren und Kontakt aufzunehmen mit anderen Insulanern, und eines Tages werden sie dahin gelangen, ihre Einheit mit der ganzen Erde zu erkennen, die alles umfasst. Ein passender Schlüsselbegriff lautete ZENTRA-LISIERUNG (..).
Bei der Dreigegliederten Planetenansicht möchte ich noch gerne verbleiben und mit der Frage verbinden, was sie für das höhere Ich im Zusammenhang mit diesem größtenteils polar gespiegelten Horoskop bedeuten?
Geist-Sonne befindet sich auf im Jungfrau: Menschen mit Sonne in Jungfrau sind im Allgemeinen methodischer, analytischer, systematischer, unterwürfiger und pünktlicher, haben eine riesige (und unruhige) geistige Energie, die mit ihrem Wesen verbunden ist. Wenn diese Energie in Harmonie wirkt, drängt sie diese Menschen dazu, alles genauer zu unterscheiden, gewöhnlich mit viel gesundem Menschenverstand und Bescheidenheit, und macht sie außerdem praktisch, detailliert, fleißig und hilfsbereit.
Veränderliche Zeichen, wie Jungfrau, sind die flexibelsten und anpassungsfähigsten im ganzen Tierkreis. Jungfrau-Geborene haben ein natürliches Talent dafür, zu verstehen, was getan werden muss, sie sind sehr detailliert und gut geeignet für Aufgaben, die Multitasking erfordern. Sie sind instinktiv sensibler für die Bedürfnisse anderer und neigen dazu, sich gut an verschiedene Menschen und Situationen anzupassen, wobei sie immer versuchen, Wege zu finden, sich nützlich zu fühlen.
Seele-Mond im Widder positioniert: Der Mond im Widder ist wie ein inneres Feuer, das nur diejenigen erklären können, die es haben. Das Gefühl ist dass nichts schnell genug passiert, sie sind ungeduldiger und haben heftige Emotionen, sie wollen, dass alles „sofort“ passiert, und es fällt ihnen schwer, darauf zu warten, dass alles in der richtigen Zeit der Reifung geschieht. Sie neigen dazu, spontaner, temperamentvoller und ungestümer zu sein. Sie mögen es nicht, sich gefangen und eingeengt zu fühlen, deshalb versuchen sie immer, neue Dinge zu tun, um sich in Bewegung zu halten und ihre Gefühle auszudrücken.
Alles, was sie wollen, muss sich auf das Jetzt beziehen, denn wenn sie den Kühlschrank öffnen und zum Beispiel die Milch knapp wird, kann der Gang zum Supermarkt nicht warten. Oft kann diese Einstellung, schnell etwas zu wollen, skurril erscheinen, aber der Punkt ist, dass die Geborenen dazu neigen, unter dieser Aura ständigen emotionalen Auf-ruhrs zu leben.
Physis, die ich in Verbindung mit Saturn gesetzt habe auf Tierkreiszeichen Fische: Saturn in Fische ruft sehr viel Feinfühligkeit in Menschen hervor, die in dieser Position geboren sind. Sie kann dazu führen, dass sich die Menschen wehrloser oder verletzlicher fühlen, da sie eher die negative Seite der Dinge sehen. Sie können sich wie Opfer oder Märtyrer fühlen, wenn sie dieser Neigung freien Lauf lassen. Diese Feinfühligkeit kann sich jedoch auch positiv auswirken und diese Menschen zu aufrichtigen und mitfühlenden Menschen machen. Sie neigen auch dazu, eine latente oder aktive künstlerische, spirituelle oder übersinnliche Ader zu haben, haben ein größeres Bedürfnis nach einer höheren Verbindung oder einer Religion oder spirituellen Lehre zu folgen, da dies ihnen mehr innere Struktur und psycho-logische Sicherheit geben kann.
Zum Abschluss dieser Ausflug in das gespiegelte Horoskop möchte ich noch ein Blick auf die Mondpsychologischer Bedeutung des höheren ICHS werfen. Während die Mondphase in Steiners Horoskop auf einen erneuernd soziale Idealist zeigt, möchte dieses gespiegelte Horoskop auf ein höheres ICH hinweisen, der Mondpsychologisch eher auf eine gerade entgegengesetzter Charakter zeigt, nämlich auf einem traditionell soziale Weggefährten.
So erlaube ich mir die Aussage, dass Steiner sich selbst aus die höhere Wart heraus zwar als traditionell angesehen haben mag, aber den Beschluss fasste, diese Ansicht nach außen hin nicht zu folgen. Eine traditionelle Haltung steht eng in Beziehung zur Herkunft und das Vorgelebte. Steiner versuchte, mit Erfolg wie sich herausstellen sollte, dieser Lebensauf-fassung zu ändern, was ihm also auf dem Pfad der Erneuerung führen sollte, die Steiner für sich wohl als die effektivere und weisere Variante hielt.
Hat er seine höheres ICH überlistet? Wir werden es nicht wissen. Astrologisch allerdings passt die Sichtweise des erneuernden sozialen Idealisten, wie ich finde zu Steiner. So könnte bei Steiner demnach die Spiegelung darin gelegen haben, traditionelle Ansichten aufzu-brechen um sie zu verwandeln, umzuformen in erneuernden sozialen Ansichten.
Traditionalistische Soziale haben ein offenes Auge für die Welt und können diese schnell und zuverlässig einschätzen, weil sie auf der Kenntnis ihre Vorgänger aufbauen. Sie lassen sich kein X für ein U vormachen, aber können andere, die sich weniger auskennen, leicht hinters Licht führen.
Gut auch, dass Steiner eben nicht der „einfache Weggefährte“, was genau das widerstreben würde weswegen er sich inkarniert hat, sein wollte. Da muss er sein höheres ICH wohl überlistet haben!
Die erneuernd Soziale versuchen nach gründlicher Untersuchung des Bestehenden etwas Neues aufzubauen, das der Gesellschaft zugute kommt. Sie interessieren sich für soziale Reformen und größeres gegenseitiges Verständnis. Sie suchen Mitstreiter für ihre Ideale.
10°/Idealist – Es handelt sich hier um einen Sektor der Abgeklärtheit. Der Mensch, der die vielen irdischen Möglichkeiten kennengelernt und ausgeschöpft hat, spürt ein Verlangen nach Erlösung, nach Kontakt mit dem Überirdischen. Das Gefühl der Verbundenheit mit dem Kosmos bringt das Ungesehene näher. Wie in einem Traum wird das „Wesen“ der Dinge erblickt. So wie das junge Kind sich durch Experimente in die irdische Realität einlebt, so soll der Erwachsene seinen Platz in dem ihn umringenden Kosmos kennenlernen. Wie beim gegenüberliegenden Sektor der Realisten geht es auch hier um Bewusstwerdung, aber jetzt nicht nur zugunsten des eigenen Ichs, sondern es werden Wege gesucht um zusammen, einander gegenseitig unterstützend, dem Geheimnis von Leben und Tod näher-zukommen. Allerdings verlieren die unter diese Mondphase Geborenen in ihrer Ideali-sierung nicht selten die irdische Realität aus dem Auge.
Hiermit möchte ich das Thema der Ich-gespiegelten Horoskops abschließen. Die Arbeit hat mir gezeigt, dass quer und schräg gespiegeltes Vorgehen zu einem nuanciertes Denken (statt nur Schwarz/Weiß!) durchaus führt und geschadet hat es mir auch nicht. Ich vergleiche es als eine frische Regenschauer in einen warmen Sommer. Man befreit sich dadurch sozusagen auf gewisse Weise von diesem, ja, festgefahrenen Denken, wo man sich doch immer gerne drin baden, weil "man es ja kennt" und daher sich nicht mehr groß anstrengen braucht. Wer es mal ausprobieren möchte: nur zu!
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