Der Atmungsprozess der Erde durch das Jahr / II
Der Atmungsprozess der Erde durch das Jahr / II
Ergänzung zu Teil 1 vom 06. August 2023:
„Was wir können, können Erde und Universum schon viel länger"
Ob man es nun ernst nimmt oder nicht oder gar belächelt, wer sich mit Astrologie beschäftigt, muss klar sein, dass es dabei nicht nur um Schicksalskunde gehen muss.
Ich verstehe das es für mancher Langweilig, vielleicht enttäuschend ist, wenn sie bei mir nicht erfahren, ob jemand von einem Felsbrocken oder von einem Fausthieb zur Strecke gebracht wurde und welche Planetenaspekte damit in Verbindung gestanden hatten. Aber spätestens dann kann man sich vielleicht doch mal darum Bemühen, die Frage nachzugehen, ob es nur eine dummer „Zufall“ war oder ob es vielleicht irgendwie sogar Zusammenhänge mit dem Charakter, mit der Veranlagung demjenigen zu tun hat. Was allerdings nicht in Frage gestellt werden kann, ist, dass Veranlagung und Biografie eines Menschen untrennbar miteinander verbunden sind, was genauso als untrennbar zu betrachten ist, wie die Verbindung zwischen Mensch und Kosmos.
Bei alledem sollten wir nicht vergessen, dass Astrologie eben auch Menschenkunde ist, und sich daher ebenfalls als ein hervorragendes Instrument zur Ermittlung und Analyse der Veranlagung und des Charakters eines Menschen anbietet.
Damit beschäftige ich mich nun seit Jahren und habe Umständen erforscht, die mir zu einer astrologisch untermauerten Sichtweise und zu einer adäquaten und bewährten Anwendungsmethodik, die sogenannte „AUM-Atmungen-, Urbilder- und Motivations-Analyse“ führten. Darin spielen auch Vorkommnisse eine Rolle, die nicht im weit entfernten Kosmos gesucht werden müssen, sondern quasi direkt vor unseren Füßen liegen und ebenso zur Charakterbildung wissen beizutragen, wie die Planetenaspekte.
Da ich bereits voriges Jahr ausführlich über die Zusammenhänge in meinem Artikel „WAS WIR KÖNNEN, KÖNNEN ERDE UND UNIVERSUM SCHON VIEL LÄNGER“ berichtet hatte, möchte ich an diese Stelle etwas mehr über den Kontext, in dem dieser Atmung zu der Veranlagung der Menschen steht und was es für der Charakterbildung beiträgt erzählen:
Die Erde atmet,….auch, möchte ich anfügen, denn alles was darauf lebt, Mensch, Tier, Pflanze und alles was es umgibt, der Kosmos mit allen dort befindlichen Gestirne und Planeten ist von Atmungen nur so durchdrungen. Diese Atmungen sind feinstoffliche, subtile, nicht sichtbare Energien und sind die Atome vergleichbar.
Der Inder unterscheidet bereits seit Jahrtausende diese sich überall befindlichen Energien in drei verschiedene Qualitäten: Pitta, Vatha und Kapha und nennt sie zusammengefasst Tridoshas. In der westlichen Welt gibt es dafür zwar keine eigene Bezeichnung, aber es wird wohl darauf hingedeutet, womit diese Energien auf das engste verbunden sind, nämlich mit Geist, Seele und Körper. Diese, man kann sagen drei wesentliche „Bausteine des Lebens“ sind also von existenzielle Bedeutung. Sie bewegen sich Rhythmisch durch Raum und Zeit, von Sonnenaufgang zu Sonnenaufgang und somit durch das Jahr.
Diese Atmung oder diese Kraft, welches es darstellt, ist am besten vorstellbar mit der eigenen Atmung (unsere Atmung entspricht eben dieser Kraft). Indem wir Luft ein- und ausatmen sichern wir sozusagen unser Dasein. Das Phänomenale an dieser Kraft dabei ist, man sieht sie nicht, ist aber trotzdem da, und zwar überall! Es mag der eine oder andere nun vielleicht überraschen, aber genau das macht die Erde auch.
Die Erde atmet ebenfalls ein und aus und kann uns Sichtbar gemacht werden, wenn wir auf die Natur schauen und daraus schlussfolgern können, dass alles „lebt und webt“. Die Erdatmungsprozesse tragen zum „Einssein“ von Mensch, Erde und Kosmos bei, daher ist dieses Geschehen als ganzheitlicher Prozess zu betrachten.
Leider scheint dieses Bewusst-sein bereits bei Vielen in Vergessenheit geraten zu sein.
EIN- und AUSATMUNG DER ERDE
Wer die Natur beobachtet, wird diese Ein- und ausatmungsprozesse uns ummissverständlich vor Augen geführt. So zieht sich ab August, wenn der Einatmungsprozess eingeleitet wird die Natur bereits spürbar zurück, die Dynamik nimmt ab, bildet sich zurück. Die Blätter an den Bäumen haben ein tiefes Grün und verfärben sich teilweise schon, andere lösen sich sogar bereits von den Bäumen. Die Blumen sind nun vermehrt in den Farben dunkelgelb bis Purpur gehüllt und die Sonne beginnt vom hellen Gelb überzugehen in einer eher goldener Glut. Der Höhepunkt, oder soll man hier von Tiefpunkt reden (?) sehen wir im Oktober, wo bereits viele Bäume ihre Blätter verloren haben und andere oft gelbe verdorrte Blätter sich versuchen mit letzter Kraft an den Baumzweigen zu klammern. Kälter wird es auf dem nördlichen Halbrund auch bereits, weil die Sonne sich immer weiter im Süden zurückzieht. Ab diesen Zeitpunkt, also etwa dann, wenn die Sonne 15 Grad Skorpion überschritten hat, gleitet die Natur immer mehr hinein in eine Art „Erstarrung“.
Der Einatmungsprozess setzt sich über der „Mitternacht des Jahres“ – als die Sonne ihren tiefsten Punkt am Horizont erreicht hat und damit die längste Nacht und demzufolge kürzester Tag des Jahres anzeigt, fort, bis 15 Grad Wassermann.
Um dieser Zeit herum, wenn die Sonne diese Position erreicht hat, beginnt die Erde wieder auszuatmen. Die Bäume und Pflanzen nehmen wieder vermehrt Wasser auf, damit sie die Kraft zur Entfaltung wiedergewinnen. Es ist diese „Vorfrühlingszeit“ die auch der Mensch wieder etwas „lebendiger“ werden lässt und er sich wieder mehr in der Natur bewegen möchte. Der Höhepunkt ist natürlich mit dem Frühling und die Folgezeit bis in den Sommer verbunden, an dessen Ende dann wieder der Übergang vom Ausatmungs- zum Einatmungsprozess der Erde steht.
Über die Zeit in dem die Sonne 15° Löwe überschritten hat, schreibt Rudolf Steiner:
„Die ausgeatmeten Kräfte beginnen wiederum sich zurückzubewegen, die Erde beginnt wiederum einzuatmen. Die Erdenseele, welche hinausergossen war in den Kosmos, zieht sich wiederum in das Innere der Erde zurück. Die Menschenseelen nehmen in ihrem Unterbewussten oder in ihren hellseherischen Impressionen dieses Einatmen des Erdenseelenhaften als Vorgänge ihrer eigenen Seele wahr. Die Menschen, die inspiriert waren von der Einweihungserkenntnis über solche Dinge, sie konnten sich Ende September dann sagen: Was uns der Kosmos gegeben hat und was mit unserer eigenen Seelenkraft durch den Christus-Impuls sich verbunden hat, das lassen wir wiederum zurückfluten in das Irdische, in jenes Irdische, das den ganzen Sommer hindurch nur der Reflexion gedient hat, das also wie ein Spiegel sich verhalten hat gegenüber dem Kosmos, dem außerirdischen Kosmos.“
(Quelle: Der Jahreskreislauf als Atmungsvorgang der Erde und die vier großen Festeszeiten - Fünf Vorträge Dornach vom 31. März bis 8. April 1923, S. 9)
Was man zu den Atmungsprozessen unbedingt wissen sollte:
Bei allen Angaben handelt es sich hier um Zeitangaben und um Atmungsprozessen, welche aus der Sicht der nördlichen Halbkugel erstellt wurden. Für die Erde auf der südlichen Halbkugelseite, passiert genau das Entgegengesetzte, dort wird bei Sonne auf 15 Grad Löwe, die Ausatmungsphase beginnen und auf 15 Grad Wassermann die Einatmungsphase. Des Weiteren ist zu beachten, dass diese Prozesse mit den Luftdruckverhältnisses zusammenhängen. So hat man beobachtet, dass der Luftdruck in den beiden Übergangsphasen sich am niedrigsten darstellen, während der Luftdruck ihr maximaler Druck in der jeweiligen Mitte der zwei Atmungsphasen ausübten. (im Tierkreis jeweils im Stier und Skorpion).
Da mein Aufenthaltsort auf dem nördlichen Halbrund liegt, in der Nähe von Berlin, bin ich daher bei der Darstellung der Atmungsphasen im Horoskop vom Standort Berlin und von der derzeit aktuellen mitteleuropäischen Sommerzeit ausgegangen.
Die Sonne erreicht ortsbezogen am 07. August 2024 um 02:09h die erwähnte Gradposition 15 Grad Löwe, was also der Beginn der Erdeinatmung bedeutet.
Am 03. Februar 2025 um 15:10 / MEZ Endet dieser Phase, was gleichzeitig der Beginn der Ausatmungsphase sein wird.
DIE ERZENGEL IM ZUSAMMENHANG MIT DEN ERDATMUNGEN.
Ab 15° Wassermann übernimmt der Erzengel Raphael, die bis 15° Stier an-dauernde Regentschaft. Er wird am kraftvollsten sein, wenn das Frühlings-Äquinoktium stattfindet, also wenn die Sonne den Übergang vom Tierkreiszeichen Fische in den Widder vollzieht. Raphael ist an dem Osten orientiert. Als letzter „Erzengel der vier Windrichtungen“ wird Uriel in der Sonnenstand-Periode von 15° Stier bis 15° Löwe vorherrschen, wobei seine Ausrichtung dem Süden hin ist.
Er entfaltet die meisten Kräfte um die Zeit des sogenannten Sommersolstitium. Es ist die Zeit, in welches die Sonne den Übergang vom Tierkreiszeichen Zwillinge in den des Krebses vollzieht.
Warum erzähle ich das alles? Selbstverständlich verstehe ich die Menschen, die diese astrologische Impulse nur Schwer oder gar nicht Nachvollziehen können, Was man nicht kennt wird erst einmal mit Skepsis betrachtet. Dennoch halte ich diese Darstellung für Sinnstiftend, obwohl in der Astrologie, ich nenne es mal im „Normalfall“, diese Erdatmungen gar nicht zu Sprache, nicht einmal zum Einsatz kommen. Aber für die Veranlagung, die Charakterbildung eines Menschen sind sie genauso wichtig, wie die Planetenaspekte, die Elemente und die drei Kreuzbildungen Kardinal, beweglich und Fix, wobei die letztgenannten wiederum mit den Tridoshakräften bzw. mit Geist, Seele und Leib im direkten Kontakt stehen. Ich bin davon überzeugt, dass es sehr wohl mitentscheidend sein kann, ob man auf den südlichen oder nördlichen Halbkugel auf der Welt gekommen ist und welche Jahreszeit gerade dann vorherrschte. Kurzum: in welche Atmungsstrom-Qualität man geboren wurde!
Die Ein- und Ausatmungen, wollen darauf hinweisen ob, und dann in welche Intension die Fähigkeit vorhanden ist, sich mit der Außenwelt einzulassen oder eben nicht und dabei feststellen zu können, ob ich die Intension besitze was von mir zu geben oder ob doch die Tatsache vorherrscht sich aus der Außenwelt mehr zu nehmen. Es hat in dem Sinne damit zu tun, ob ich am Leben aktiv teilnehme oder mich dem gegenüber eher verhalten aufstelle. Diese Erkenntnisse habe ich mir errungen, indem ich über Jahre die Kosmologie Rudolf Steiners studierte, wobei mir das von Günther Wachsmuth verfasster Buch: „Kosmische Aspekte von Leben und Tod“ eine entscheidende Hilfe war, sodass ich die darin beschriebenen theoretischen Ansätze nicht nur für den praktischen Gebrauch nutzen konnte, sondern sie sogar ausbauen konnte.
Die von mir daraus entstandenen Überlegungen auch bezüglich den Erd-Ein- und Ausatmungen und einige andere mehr, bilden eine Ergänzung zu den üblichen Aspektbeschreibungen der Planeten und sind als Hauptteil, der von mir so entwickelten so-genannten AUM-Horoskop-Analyse zu betrachten. Als Beispiel habe ich das Horoskop Rudolf Steiners angefügt und darin die Atmungs-Prozesse angezeigt habe.
Ich darf in aller Bescheidenheit anfügen, dass diese astrologisch einmalige Heran-gehensweise, mittlerweile bereits vielfach zum Einsatz gekommen ist, und von den Klienten, die sie erhalten haben, durchweg Positiv aufgenommen wurde.
Hendrik J. W. Woorts,
05. August 2024
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