Erziehung zur Freiheit - 100 Jahre Waldorfschule



Seit nunmehr 100 Jahren ist die Walddorfpädagogik nicht nur eine feste Größe in der pädagogischen Landschaft Deutschlands, sondern in der ganzen Welt. Sie öffnete ihren Toren zum ersten Mal in Stuttgart auf der Uhlandshöhe und weitere sollten sich, verteilt über den ganzen Globus, bis heute öffnen. Weltweit gibt es inzwischen über 1.100 Schulen und 2.200 Kindergarten. Eine, wie ich finde, beachtenswerte Anzahl, wenn man bedenkt, mit welchen Widerständen sich die Waldorfpädagogik immer wieder mal Auseinandersetzen muss. Nun, man wächst eben nicht, wenn man die Hände in den Schoss legt, sondern dadurch, dass man seine Stärken zeigt und Zukunftsweisend agiert. So ähnlich geht es auch der Kosmologie als solches. Sie überdauerte seit über Jahrhunderte die Widerstände, bis zum heutigen Tag. So ist es nicht verwunderlich, dass die Kosmologie einen besonderen Platz einnimmt bei dem Begründer der Anthroposophie und die daraus entstandenen Walldorfpädagogik, Rudolf Steiner (1861 – 1925). Seine Werke, die G.A.‘s (Gesamt-Ausgaben) sind, quasi wie ein roter Faden, durchzogen von der Geisteswissenschaft und vom kosmologischen Gedankengut. Immer wieder, wird gerne darauf hingewiesen das die heute praktizierte Kosmologie „nur noch eine schwache Erinnerung in sich trägt von der alten Weisheit und das reale Erleben des makrokosmischen Göttlich-Geistigen“. Ja, trotzdem aber ist sie immerhin noch so stark, dass sie in der Lage ist fundierte Auskünfte zu geben, vor allem im Hinblick auf die seelischen Vorgänge im und um den Menschen herum. Die Kosmologie kann ein ausgezeichnetes Hilfsmittel sein zum Beispiel, in der Frage der Veranlagung, des Charakters und  Tempera-ments eines Menschen. Gerade letzteres, die Temperamentsfrage bezüglich der Kinder auf Waldorfschulen, ist einer der Säulen der Klassenzusammenstellungen. Die Kosmologie kann aber auch „einfach“ ein Ereignis Beschreiben und damit zum Ausdruck bringen, welche planetarischen Kräfte, „Atmungskräfte“, wirksam waren zu einem bestimmten Zeitpunkt. Darum habe ich das „Geburtstagskind“, die 100 Jahre junge Waldorfpädagogik, zum Anlass genommen, den kosmischen Schleier, welches darüber liegt, anzuheben und den damit verbundenen Analogien für jedermann sichtbar werden zu lassen, wobei erstaun-liches zutage gefördert wurde und die ich euch nicht vorenthalten möchte. Deswegen also, liebe LeserInnen versuchen sie sich in die hier aufgeführten „entpersonifizierten“ Sternen-konstellationen zu versetzen und Sie werden verstehen, welcher „Wirksamkeit“ der Waldorf-pädagogik auf die Menschen und insbesondere auf den Schülern haben kann.

Das Kosmogramm der Waldorfpädagogik wurde ausgerichtet auf den
07. September 1919, Stuttgart, um 8:00 Uhr
(die Uhrzeit richtet sich nach der allgemein täglichen Schulanfangszeit)
 und zeigt bereits auf den ersten Blick zwei Charakter-Eigenschaften, die der Waldorfpädagogik „eigen“ zu nennen sind. Hinter dem zentralen Kreuz, Aszendent in der Waage und Medium-Coeli in Krebs verbergen sich, mit der Waage-Aszendent das Erscheinungsbild, welches sich um ein harmonisches „Miteinander“ bemühen lässt, vom Wesen her Gefühlsbetont und dessen Ausrichtung es u.a. ist, zwischen verschiedenen Parteien zu vermitteln. Dafür verfügt die Waldorfpädagogik schließlich über genügend diplomatisches Geschick! Fairerweise muss man aber sagen, dass es teilweise an Durchsetzungsvermögen fehlen kann, was es schwer für sie macht, verschiedene Sachen bis zum Ende durchzuhalten. Die Waldorfpädagogik besitzt durchaus ein liebenswürdiges Wesen und ist auch gerne zu Kompromissen bereit, wenn diese sich anbieten. Mit Aszendent in Waage ist es nicht verwunderlich, dass es über eine künstlerische Ader verfügt, welche dann auch gerne ausgelebt werden möchte und deswegen einen nicht wegzudenkenden Bestandteil des Unterrichts darstellt


Mit Medium Coeli / Die Himmelsmitte) im Tierkreiszeichen Krebs, wird Auskunft über das „Ichbewusstsein“ gegeben, insofern man bei ein Ereignis über sowas reden kann. Die hinter den Sternenkonstellationen steckende Qualität, hier bei dem M.C.  wird analogisch übersetzt mit taktvolles und gefühlsbetontes Durchsetzen des eigenen „Waldorf-Pädagogik-Ichs“. Es wird nach Selbständigkeit gestrebt und trotz starker Rücksichtnahme auf andere, kann Einfachheit und Sparsamkeit vorgelebt werden. Mit Krebs am MC neigt man dazu vor allem die Menschen verstehen zu wollen. Der Beruf muss deshalb auch eine seelisch zu berührende Ebene ansprechen. Mit den Beschreibungen des Aszendenten und des MC ist nun einen Anfang gemacht worden um das Wesen der Waldorfpädagogik kosmologisch zu erfassen und deshalb wollen wir nun die Atmungskräfte der  Planeten im Einzelnen anschauen.

Fortführen möchte ich mit weitere drei „persönlichen“, in diesem Fall wesentlichen „Sternen-beschreibungen“, nämlich die der Sonne, des Mondes und des Mondknotens und die dazu-gehörenden Aspekte.

Mit Sonne im Tierkreiszeichen Jungfrau und im 12. Haus treffen wir auf eine „Wirksamkeit“ der Waldorfpädagogik, die aus kosmologischer Sicht geprägt ist von Analogien wie Sorgfalt, Ordnung, Korrektheit, Methodik, analytischen Fähigkeiten und Einfachheit. Die Sonne (Wille zu Selbstentfaltung) in Jungfrau (Ökonomie und Sorgfalt) im 12. Haus (idealistische Bestrebungen) führt zum versucht, Bewusstsein und Unterbewusstsein auf einen Nenner zu bringen. Die von Merkur beherrschte Jungfrausonne, will im zwölften Haus Visionen und gefühlte Wahrheiten mit rationalen Erkenntnissen folgerichtig verbinden. Dabei müssen endlos viele Dinge miteinander verknüpft werden, was jedoch nicht abschließend möglich sein wird. Daher verstehen nicht immer alle die Logik und Vorgehensweise, die zuweilen völlig irrational zu sein scheint. Und gerade aus diesem (unverstandenen) Umstand heraus, zeigt es nur einen Teil der Gedankenwelt.

Sonne Sextil MC - Beruf und Berufung.
Die beruflichen Ziele sind eher eine Berufung als nur gesellschaftliche Ambitionen. Die Waldorfpädagogik gibt sich meist aus vollem Herzen ein und strahlt eine entsprechende Überzeugungskraft aus. Seine ganze „Persönlichkeit“ und sein „Wille“ stehen hinter das berufliche Ziel und so dürfte es auch entsprechend viel erreichen.

Mond im Tierkreiszeichen Wassermann und im 4. Haus bringt folgendes zum Ausdruck: mit dem Mond im 4. Haus gibt es starke Wünsche, ein oder das Zuhause zu finden. Das kann auch bedeuten, dass die Waldorfpädagogik ein Gefühl der emotionalen „Heimat“-Verbundenheit vermitteln möchte. Wenn das Wort Heimat nicht genauso belegt wäre wie es z.B. auch das Wort Sicherheit ist, könnten wir hier von der Suche (oder dem Bedürfnis) nach Heimat sprechen. Die Suche nach der eigenen Heimat kann auch seelisch verstanden werden. In diesem Sinn hätte die Suche mit dem Mond im vierten Haus spirituelle Qualitäten. Durch seiner Position im Wassermann bringt der Mond es mit sich, dass die Waldorfpädagogik als unabhängiges „Wesen“ viel Freiraum benötigt, die Freiheit liebt und der reger Geist unge-bunden umherschweifen will, seine seelische Einstellung lässt sich nicht anbinden.

Mond Opposition Mars.
Wahrscheinlich wird durch die Pädagogik eine Spannung zwischen Geborgenheit und Durchsetzung erlebt. Wenn sie das eine haben, möchten Sie das andere, z.B. wollen Sie etwas tun und verspüren keine Lust dazu. Es lässt sich in seiner aktiven, handelnden und sich durchsetzenden Rolle nicht immer wohlfühlen. Vielleicht befürchten es, weniger geliebt und geschätzt zu werden, wenn es den eigenen Willen zeigt. Eventuell lässt es den Schülern pendeln zwischen aktiven, energiegeladenen und passiven Phasen. Wichtig ist, dass durch die Pädagogik einen Kanal gefunden wird für das manchmal überschwängliche Temperament. Dann kann es viel Lebendigkeit und Lebensfreude vermitteln.

Mond Opposition Jupiter.
Die Waldorfpädagogik hat relativ große Erwartungen, was das Leben bieten könnte. Es wartet - vielleicht unbewusst - darauf, dass das Schicksal schon das große Glück irgendwann in den Schoß legen wird. Deshalb dürfte es schwerfallen, zu akzeptieren, dass es auch harte Arbeit leisten muss, um die Ideale und Visionen Schritt für Schritt in die Realität umzusetzen. Es möchte von den Menschen geschätzt werden und tut vermutlich einiges dafür, um Anerkennung zu bekommen.


Mond Opposition Neptun.
Die Pädagogik bewirkt ein großes Potenzial an Hingabefähigkeit und kann bei den Menschen in Beziehung zur Natur ein Gefühl völliger Verbundenheit erleben. Diese weiche und sensible Seite der Waldorfpädagogik kann allerdings dazu führen, dass es den Kontakt mit der ernüchternden äußeren Wirklichkeit scheuen lässt und lieber in eine innere Fantasie- und Wunschwelt zurückgezogen wird. Musik kann ein Medium sein, die Sehnsucht nach Einheit und Geborgenheit zu stillen.

Mond Sextil Chiron.
Die Waldorfpädagogik bedingt es das für andere gerne gesorgt werden kann? Vielleicht arbeitet sich dadurch mit Kindern, Kranken oder anderweitig abhängigen Menschen. Dahinter mag ein Bedürfnis nach emotionaler Wärme stehen. Mit der Waldorfpädagogik im Hintergrund kann es viele Kinder ermuntern, Gefühle zu zeigen und Nähe zuzulassen.

Mond Trigon Ac.
Durch die besondere Art der Pädagogik kann es bei den Schülern im Kontakt mit der Umwelt, dazu führen, spontan zu reagieren und schimmert eine innere Welt der Gefühle und Empfindungen durch. Was es der Außenwelt und Ihren Mitmenschen vermag zu zeigen, beinhaltet immer auch Gefühle. Freude, Trauer, Ärger oder Zufriedenheit und spiegelt sich auf den Gesichtern, in Mimik, Haltung und Sprache der Schüler. Deren gemütvollen Umgangs-formen machen sie auch empfänglich für die Empfindungen anderer.

Wie sieht es bei der Waldorfpädagogik mit den Anknüpfungen und den Kontakten nach außen aus? Dazu müssen wir einen Blick auf den Mondknoten werfen: Der Mondknoten finden wir, im Kosmogramm ein wenig verlassen positioniert, im Skorpion, 2. Haus: das weist auf die Notwendigkeit hin, sich finanziell unabhängig zu machen und sowohl das Geld als auch sich selbst schätzen zu lernen. Auch geht es darum, Ja zum Leben zu sagen und größere Ziele zu verwirklichen. Diese Werte sollen frei von Macht und Abhängigkeit sein. Sich wirklich auf sicherem Boden zu erkennen, kann nur im Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten und in Treue zu sich selbst gewonnen werden. Nicht aber durch Abhängigkeit von anderen oder durch rein materiellen Reichtum. Die Position des Mondknotens im Skorpion kann aber leider auch zu zersetzende Kräfte in der Zusammenarbeit führen, eine Analogie, die in diesem Zusammen-hang auch genannt werden muss und die in Waldorf- bzw. andere anthroposophischen Zusammenhänge nicht unbekannt sein dürfte.

Mit diesen insgesamt fünf besprochenen Planeten und sensitiven Punkten habe ich die persönlichsten der Waldorfpädagogik erfasst. Ich möchte nunmehr weitere, nicht weniger wichtige kosmologisch begründete Intentionszüge darstellen und, da es unmöglich ist, wirklich alle Aspekte der Planeten zu „Übersetzen“ und es hier den Rahmen sprengen würde, möchte ich in besondere Weise den Fokus noch auf Merkur und auf Poseidon lenken.
Merkur will uns Hinweisen auf, und ich verwende mal die Schlagwörter: Verstand, Vermittlung, wobei es geht um gute Auffassung, Beurteilung, Kritik, Gewandtheit in Ausdruck und Schrift, allgemeine intellektuelle Fähigkeiten und Analysevermögen. Soziologisch haben wir es deshalb mit Geistesarbeiter zu tun was eben auch Lehrer und Schüler einschließt. Bei Poseidon haben wir es schlichtweg mit Geist und Idee zu tun.
Ich möchte in diesem Abschnitt nun einige Aspekte der beiden Planeten aufführen, die für die Waldorfpädagogik relevant sind und mich beschränken auf die damit verbundenen Analogien in Stichwörtern. Beginnen wir mit Merkur:
Merkur (direkt) SO / Cu: mitglied einer (Kunst-) Gemeinschaft, Gedanken an Kunst.
Merkur (direkt) SO / JU: der reiche, erfüllter Geist. Erfolg durch Reden, Schreiben und Reisen.
Merkur (direkt) SO / MA: der Tätige. Pläne verwirklichen wollen, de denkende Kämpfer.
Merkur (direkt) SO / NE: Empfindlichkeit, Empfänglich für alle Eindrücke, rege Fantasie, Begeisterungsfähigkeit, Hang zur Mystik, Verinnerlichung. Einfühlung in anderen Menschen aber auch der Gefahr mangelnde Objektivität.
Merkur (direkt) VE / Ze: mit Liebe schaffen. Vermehrung. Bekanntschaften durch Arbeits-gemeinschaften.
Merkur (direkt) Ze / Po: schöpferischer Geist, die Überzeugung. Der Beweis, geistige Führung. Gedanken, Ideen und Meinungen über die geistige Haltung und Führung.
Merkur (45°) VE / Kr: wählerisch sein, Auswahl treffen. Grundformel für den großen Hilfsbereiten. Hohe Gefühle. Wohlwollen. Mildtätige Gedankenrichtung. Durch Ideen zu hilfs-bereiten Bekannten kommen. 

Die Poseidon-Konstellationen:

Poseidon (direkt) SO / AC: Umgang mit geistig eingestellten Menschen.      
Poseidon (45°) JU / Cu:  glückliche oder erfolgreiche Gemeinschaft, Glückliche Kunst mit Erfolg.        
Poseidon (45°) JU / NE: das zukünftige leben, Hoffnung. Gefahr der finanziellen Dispositionen. Glück in feingeistigen Angelegenheiten, Einsicht, Vernunft, Weisheit oder recht.   
Poseidon (45°) MA / NE: Reizbarkeit. Gefühle und Leidenschaften werden durch die geistige Haltung und inneres Höherstreben beherrscht. Eingebungen, reiche Pläne.      Geniale, hochgeistige Veranlagung.
Poseidon (45°) MO / Cu: die Mußestunde. Das Gestalten. Dem geistigen Genuss widmen. In weltanschaulich feingeistiger Gemeinschaft weilen.  
Poseidon (45°) SO / PL: Wandlungs- und Regenerationsfähigkeit. Aufbau. Geistige Nahrung.   
Poseidon  (90°) VE / Ha: Widerwärtigkeiten in der geistige Liebe (zur Waldorfpädagogik?) erfahren.

Der Planet der Freiheit: Uranus
Die Waldorfpädagogik wäre keine Waldorfpädagogik, wenn sie die „Erziehung in Freiheit“ nicht ganz groß auf ihre Fahne schreiben wurde. Im astrologischen Sinne ist für „Freiheit“ der Planet Uranus zuständig. Die Position des Uranus im Kosmogramm gibt darüber Auskunft, auf welchem Lebensfeld die Freiheit realisiert werden soll.
Uranus = Unabhängigkeit und Selbstbestimmung im 5. Haus = Selbstausdruck und Freude. Das bedeutet ungewöhnliche bis sonderbare Art des Selbstausdrucks. Kann Kreativität bedeuten. Braucht aber viel Freiraum bei seinen Handlungen. Uranus gibt auch oft  ein Hinweis auf begabte Kinder, die eine ungezwungene Erziehung genossen.
Die Waldorfschule ist eine Institution der seine Besonderheiten gerne nach außen zeigt. Wahrscheinlich ist es stolz darauf, anders zu sein und zuweilen mag sich ein exzentrischer Zug  bemerkbar machen. Daher will es auch möglichst nicht an die Normen der Gesellschaft anpassen, denn diese scheinen doch nur allen Spaß zu verderben. Die Waldorfschule ist darum etwas  eigensinnig und ziemlich findig in seinen Handlungen, daher können sich künstlerische Fähigkeiten zeigen. Im Ausdruck der Kunst kannst es alle Einschränkungen der Konvention vergessen. Auf jeden Fall zeigt es eine individuelle Art, die Frei- oder Gestaltungsraum verschaffen und wo die Kinder sich  ausleben können. Es liegt an den Waldorfschulen die Balance zwischen Selbstausdruck und Erfolgschancen richtig einzuschätzen.
Im Kosmogramm der Waldorfschule sehen wir, dass Uranus im 5. Haus positioniert ist. Das fünfte Haus in der Astrologie repräsentiert die Kreativität und das Vergnügen und steht ganz im Zeichen des Löwen. Spass, Lust und Freude: Dies sind die Schlüsselbegriffe für das fünfte Haus. Selbstausdruck und Selbstdarstellung vor einem Publikum, das sind die Anliegen von Menschen, die Planeten im fünften Haus haben. Sie lieben es, im Mittelpunkt zu stehen und Aufmerksamkeit zu bekommen, bringen aber die notwendige Portion Mut mit, um sich einem Publikum zu stellen. Es sind schöpferische und kreative Menschen, die möchten, dass dies auch gewürdigt wird. Dabei gehen sie spielerisch an die Dinge und das Leben heran, die Arbeit muss Spaß machen und den notwendigen Freiraum für eigene Impulse bieten. Daher sind gestalterische Berufe wie Kunst geeignet.
Menschen, die starke Planeten im fünften Haus haben, verstehen das Leben als eine Bühne auf der sie sich darstellen können – und zwar unabhängig davon, was andere davon halten, was die Zukunft bringen mag und was in der Vergangenheit geschehen ist. Kommt der Impuls dafür nicht aus ihnen selbst heraus, so fordert oft das Leben oder die Umwelt dazu auf, Talente zu entfalten und die eigenen Stärken zur Geltung zu bringen.


Drachenfigur im Kosmogramm
Ich möchte gerne noch auf einer Besonderheit im Kosmogramm hinweisen: das Kosmogramm beinhaltet nämlich eine „Drachenfigur“ und damit folgendes zum Ausdruck bringen: Wenn man das Wort „Drachen“ hört, kann man darüber nicht mal eben „nonchalante“ drüber hinweggehen, besonders „in unseren Kreisen“ nicht. Wir erinnern uns doch sofort an die Verbindung zum Drachentöter, den Erzengel Michael oder wir denken dabei an das feuerspeiende Untier. Anders ist seine Bedeutung in der Kosmologie: Eine Drachenfigur im Kosmogramm zu besitzen ist fast schon als „Privileg“ zu betrachten und trifft, analogisch gesehen, oft der Kern der Persönlichkeit oder der Sache. Die Drachenfigur ist eine Aspekt-Figur, bei der ein sogenanntes großes Trigon, also drei miteinander verbundenen Planeten, in einen Abstand von jeweils  Trigone (120 Grad), die ein umlaufendes Dreieck bilden, um eine zusätzliche Komponente erweitert ist: zwei der Planeten, die im Trigon-Aspekt zueinander stehen, sind jeweils im Sextil (sechzig Grad) mit einem weiteren Planeten verbunden, der wiederum zum dritten Planeten des Großen Trigons in Opposition (180 Grad) steht. Derjenige Planet, der die beiden Sextile bildet (die "Drachen-spitze"), stellt den Mittelpunkt und die Zielrichtung dieser Aspekt Figur dar. Die beiden Sextile und die Opposition ergänzen das Große Trigon, das im Idealfall für einen unbeschwerten Energiefluss steht, aber auch die Gefahr der Trägheit birgt. So kommt durch die Opposition Spannung in die Figur, was für ein erhöhtes Maß an Bewusstheit sorgt. Die beiden Sextile bringen etwas Anregendes mit ein und fördern die Suche nach konstruktiven Ausdrucksmöglichkeiten der bestehenden inneren Widersprüche. Die Drachenfigur bringt sich dann im Kosmogramm folgendermaßen zum Ausdruck:

Die Analyse für diese Drachenfigur lautet demnach: Zielrichtung und damit Mittelpunkt sind Jupiter, Mars und Neptun in Löwe, was zusammengefügt bedeutet, dass die Gefühle und Leidenschaften durch die geistige Haltung und das innere Höherstreben beherrscht werden und zu Eingebungen und reiche Pläne führen kann. Dieser Konstellation mag zu Fantasie, Sensitivität, Inspiration und geistige Erkenntnisse führen. Die Waldorfpädagogik erhält seinen Energiefluss durch die geistige Wirksamkeit der beidseitigen Sextile von dem Aszendenten und Vulkan, die sich quasi vereinigen zu einer starke, harmonisch gestaltende, lebhafte, und vitalisierende Wesenskraft und sich dabei um gute Umgangsformen bemüht. Vom Mond im Wassermann erhält es das freiheitliche Gedankengut, womit sie arbeitet und sich wiederum spiegelt in der Trigon-Konstellation zum Aszendenten, nämlich im übertragenen Sinne im persönlichen Verhältnis zu den Schülern, bzw. Lehrkräften. Nicht zuletzt auch zu Vulka-nus durch die starke Energie.

Aufgrund der AUM- (Atmungen, Urbilder und Motivations) Kosmogramm-Analyse sind ab-schließend noch folgende Erkenntnisse daraus zu erwähnen: Die Waldorfschule ist Zukunftsorientiert (Vielen Planeten linksseitig von der MC-Achse). Sie vertritt ihre Form und Inhalte bewusst (meiste Planeten in der oberen Hälfte der Asz.-Desz.-Achse). Verbindet Kosmos und Erde und wirkt harmonisierend. „Waldorf“ Besitzt starke Löwe- (sensualismus) und Jungfraukräfte (Phänomenalismus) und wird sich in der Welt gut durchsetzen können, wenn „Idee und die Vorbereitung“ beherzigt werden.

In diesem Sinne gratuliere ich die Waldorfschulen zum 100. Geburtstag und Wünsche sie und die dahinter agierende „Waldorfpädagogik“ weitaus mehr als 100 Jahren dazu!

Kleinmachnow, Januar 2019

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Schicksal Carl Ungers