DER "ICH-" VORTRAG - RUDOLF STEINERS - 1911
Ein lebenslanges Anliegen Rudolf Steiners war
die Ausarbeitung einer geisteswissen-schaftlichen Menschenkunde, einer Brücke
zwischen Natur- und Geisteswissenschaft oder, anders formuliert, die Erkenntnis
des Zusammenhanges zwischen Leib, Seele und Geist. Eine singuläre Stellung an
diesem 'Grenzort des Erkennens' nimmt der Vortrag vom 8. April 1911 in Bologna ein –, der einzige Auftritt Rudolf
Steiners auf einem philosophischen Fachkongress, in dem er die Schlüsselfrage
stellt, wo sich unser Ich eigentlich
befindet. Die damals gegebene Antwort, dass sich dieses Ich gar nicht im
Leibe, sondern außerhalb desselben befinde und diesen lediglich als Spiegel zur
Bewusstwerdung benutze, hat eine zentrale Bedeutung für die Klärung des
Leib-Seele-Problems und für ein auf innerer Erfahrung basierendes Menschenbild.
(Aus: Das gespiegelte Ich-Andreas Neider)
„Suchst du dich selbst,
so suche draußen in der Welt.
Suchst du die Welt,
so suche in dir Selbst“.
Rudolf
Steiner
Der
sogenannte Bologna-Vortrag wurde auf dem IV.
Internationalen Kongress für Philosophie in Bologna gehalten. Es war
der erste und einzige Vortrag in dem Rudolf Steiner die erkenntnistheoretischen Grundlagen
der Theosophie bzw. Anthroposophie vor einem
internationalen philosophisch-wissenschaftlich geschulten Publikum
vortragen konnte. Der Vortrag wurde unter dem Titel «Die psychologischen
Grundlagen und die erkenntnistheoretische Stellung der Theosophie» (Lit. GA35,
S.111ff) in den offiziellen Kongressakten «Atti
del IV Congresso Internazionale di Filosofia Bologna MCMXI», Genua o. J.,
veröffentlicht. Obwohl sich an den Vortrag eine lebhafte Diskussion anschloss,
war Rudolf Steiner bewusst, dass er entsprechend der zeitgenössischen
wissenschaftlichen Denkungsart nur wenig weitere Resonanz finden würde. Dennoch
maß er diesem Vortrag eine hohe Bedeutung zu, da damit die
erkenntnistheoretischen Grundlagen der Anthroposophie (bzw. Theosophie) in
einem anerkannten wissenschaftlichen Zusammen-hang dokumentiert war. (Aus: Anthrowiki)
Wie
hoch Rudolf Steiner diese Bedeutung einschätzte, können wir feststellen, wenn
wir auf kosmologische Weise die zwei Kosmogramme zusammenfügen zu einer
Synastrie. Zentral im abgebildeten Kosmogramm, ist zuerst Rudolf Steiner zusehen mit darin
ebenfalls abgebildet das Mysteriendramen-Siegel „IV-der Seelen erwachen“, das
Siegel das die in sich selbst zurücklaufende Inschrift:
“ICH ERKENNET SICH“
trägt.
Als zweiter Kreis von Innen aus, sieht man die Planetenanordnungen im Tierkreis
zur Stunde Rudolf Steiners Geburt und im Äußeren Kreis ist der Bologna-Vortrag
zu sehen. Somit kann im direkten Vergleich analysiert werden, welche seelischen
Intentionen an Ort und Stelle bei Rudolf Steiner für diesen Vortrag vorgelegen haben.
Eine
Einschränkung muss ich zugestehen: leider konnte ich bis heute nicht in
Erfahrung bringen um welcher Uhrzeit der Vortrag damals anfing. Daher bin ich
von einer oft benutzter Vortrags-Anfangszeit ausgegangen (obwohl es da auch andere
Variationen gibt), nämlich 20:00h. Warum
ich angenommen habe das dieser Zeit durchaus möglich ist, wird im Laufe der
nachfolgenden Konstellationsbeschreibungen erklärt.. Nun, man kann sich trotzdem
fragen:
Was hat dieser
Bologna-Vortrag mit dem ICH Rudolf Steiners zu tun?
Anmerkung: wenn sich die
Planetenkonstellationen auf Steiners Kosmogramm beziehen, steht am Ende das
Kürzel RS, stehen die Planetenkonstellationen in Verbindung mit dem Vortragskosmogramm,
steht am Ende das Kürzel: BV.
Ich
möchte methodisch vorgehen und anhand der angebotenen
Planetenkonstellationen versuchen diese Frage zu beantworten. Anfangen möchte
ich mit ein paar persönliche Kosmogramm
punkte, am besten zuerst mit dem Aszendenten
des Vortrages, der sich im Tierkreiszeichen Skorpion befindet und zugleich seiner Spiegelung im 12. Haus von
Rudolf Steiner erfährt: Der Skorpion-Aszendent
zeigt rascher Entschlusskraft, Eifer und Fleiß an. Sie tut sich zusammen mit
dem 12. Haus Rudolf Steiners und verschmelzen
sich zu eine seelische Substanz, der mit dem Gefühlsreichtum Rudolf Steiners
einhergeht. Die verborgenen Kräfte der Stirb und Werde-Prozesse des Skorpions (8. Haus des Tier-kreises) kommen über
das 12. Haus Steiners, das Haus der
Prüfungen, zum Ausdruck. Auffällig: etwa um 21:00 Uhr sollten die Hauptachsen
des Vortrages die Hauptachsen Rudolf Steiners erreicht haben: Was nicht
weniger bedeuten würde, als das dann die „Ich-Verschmelzung“, die Beziehungen
zwischen Ich und Selbst stattfinden würde. Zumindest an diesem Zeitpunkt dürfte
Rudolf Steiner also selbst in seinem Vortrag „angekommen“ sein, die Fachbücher
bezeichnen es als eine durch das Ichbewusstsein gelenkte Persönlichkeit. Da ich
schon bei den Hauptachsen bin, schauen wir doch mal auf das Medium Coeli (Analogie: Ichbewusstsein) des Vortrages, der sich im 9. Haus von Steiner spiegelt: Das MC (10. Haus) befindet sich im Tierkreiszeichen
Löwe: hochgesteckte Ziele, Selbstsicherheit sind u.a. die Analogien dazu.
Dieser wiederum finden seinen Ausdruck im 9.
Haus Rudolf Steiners: zum Beispiel im Streben nach Sicherstellung und
Ansehen, Erweiterung des Gedankenkreises oder die Verinnerlichung
idealistisch-philosophischer Gedanken.
Die Sonne (6.Haus/BV)
will uns sagen das dieser Bologna-Vortrag mit Sorgfalt und Korrektheit
vorbereitet gewesen war und ebenso ordnungsliebend und, Tierkreis Widder entsprechend, mit Leidenschaft und Zielbewusstsein
von Rudolf Steiner vorgetragen sein dürfte (Spiegelung im 6. Haus/RS).
Bemerkenswert
ist aus kosmologischer Sicht außerdem die Planetenhäufung des Vortrages am Mars und Pluto/RS: Die Komplexität dieser als Konjunktion anzusehende Ballung von
Atmungskräfte möchte folgendes zum Ausdruck bringen: Zum besseren Verständnis,
der Reihe nach: zuerst die Saturn-/Pluto-Konjunktion/RS:
Damit war Rudolf Steiner imstande außergewöhnliche Kraft entfalten zu können,
ein starkes Selbstbewusstsein aufzubauen und demzufolge auch Erfolge zu
erzielen. Nun war die Stunde des Bologna-Vortrages angesagt und ausgerechnet jetzt, an diesem Tag, befand
sich dazu im Transit die Konjunktion von Merkur,
Saturn und Mondknoten! Welcher Dynamik muss mit diesem Vortrag verbunden
gewesen sein! Fassen wir diese drei Planeten zusammen, finden wir folgende analogische Zusammenhänge:
Gedankenaustauch, Anregungen geben, gesell-schaftliche Verbindungen anknüpfen
und, Saturnbedingt, die allesamt zu einen vertieften Erleben werden lassen.
Mars-pluto/RS
bringen ein energisches Zusammenarbeiten mit geistige Komponente und
Teilhaberschaft auf dem physischen Plan. Das ist aber noch nicht alles, es gibt
noch eine Anzahl von Planetenkonstellationen, die uns Aufmerksam machen lassen
wollen, wie Intensiv Rudolf Steiner mit seiner These, dass das ICH außerhalb
des Menschen liegt aber vor allem, wie sehr er selbst damit verbunden war. Das
ist zum Beispiel zu sehen an der Mars-Position/BV
am Venus/RS und die damit
verbundenen Konstellationen an der Opposition davon durch: Jupiter/RS und Mond/BV: Mars/BV
Konjunktion Venus/RS ist Leidenschaft und Warmherzigkeit, bedingt durch die
Positionen im Wassermann: Sinn für
neuzeitliche (philosophische Denk-) Formen. (aus dem gegenüberliegenden Haus 9) Dabei ausgehend von
wohlüberlegtes Handeln unter Verwendung neuer „Arbeits-„ Methoden (Mars/BV-Wassermann). Dieser
Konstellation wurde unterstützt durch die Jupiter/RS
– Mond/BV-Opposition aus dem Tierkreis
Schütze: reiches philosophisch begründetes Gefühlsleben bzw. Impulse.
Im
Tierkreiszeichen Jungfrau ist
Poseidon/BV zu sehen. Poseidon, die höhere Oktave von Neptun, repräsentiert das geistige Element im Kosmogramm, die
geistige Idee schlechthin. Sie will im Grunde anzeigen, dass dieser Vortrag auf
der „Logik“ der Geisteswissenschaft basiert ist. Poseidon steht in einem harmonischen Aspekt zum Mondknoten/RS und unterstreicht
praktisch dasjenige, was es mit dem Ansatz Steiners erreichen möchte: geistige
Verbindungen herzustellen, zumal beide 11.Häuser
im Vergleich angesprochen werden wollen, und zwar durch: geistig-seelische Verbindungen
aufzubauen und begleitet davon, dass die ICH-Ansichten Rudolf Steiners zur Erfüllung von Hoffnungen und Wünschen kommen
kann. Neptun/BV, scheint da ins
gleiche Horn blasen zu wollen: Streben nach höheren Erkenntnissen, Inspiration
vermitteln wollen und auch an das Auditorium quasi die Aufforderung zu
platzieren darüber nachzudenken.
Fast
am Ende dieses Aufsatzes angelangt kommen wir aber noch zu einem „Highlight“,
um es mal so zum Ausdruck zu bringen.
Am
meisten haben mich bei dieser Synastrie zwei bemerkenswerte Konstellationen
beschäftigt. Damit kommen wir zu einem Punkt der ich persönlich als „der ewige
Streit“ deklariert habe, obwohl ich sagen möchte, dass das Wort „Streit“ etwas
überspitzt ist, das eher „Meinungsverschiedenheit“ die richtige Wortwahl wäre.
Worum es da geht ist die Auffassung, dass
zwei verschiedene Geburtsdaten Rudolf Steiners im Umlauf sind und darüber immer
wieder und gerne, oft kurz vor Rudolf Steiners Geburtstag, heiß und teilweise vehement
diskutiert wird. Die einen sagen: Steiner ist am 25. Februar 1861 geboren und
die anderen sagen nein, es ist der 27 Februar. Warum und wieso möchte ich hier
nicht weiter ausführen, da empfehle ich die interessierten LeserInnen das World
Wide Web, wo ausreichendes Material über das Thema zu finden ist, natürlich
auch auf der Seite des Autors.
Nun,
ich gehöre zum Lager derjenigen die behaupten, dass Rudolf Steiners Geburtstag
den 27. Februar ist. Erneut hat mich dieser Auffassung bestätigt, in dem Moment
wo ich das hier abgebildete Kosmogramm nach dem Erstellen, zu Gesicht bekam.
Nicht zu übersehen ist hier wo Jupiter/BV
positioniert ist: am von mir korrigierten Aszendenten!
Nachdem ich mich vor einiger Zeit damit beschäftigt hatte das Geburtskosmogramm
Rudolf Steiners aufgrund der „Trutina-Hermetis-Methode“
(eine Konzeptions-Datierungsmethode, wobei der Mondposition des
Geburts-kosmogramms übereinstimmen muss mit der Position des Aszendenten oder Deszendenten des ausgerechneten Konzeptionsdatums und um-gekehrt die
Mondposition des
Konzeptionskosmogramms wiederum übereinstimmen muss mit dem Aszendenten oder Deszendenten des Geburtskosmogramms) zu untersuchen. Anschließend habe
ich anhand drei prägende Ereignisse in
Steiners Leben den sogenannten „goldenen Schnitt ermittelt und kam dann auf
eine korrigierte Geburtszeit von 23:16:16
Uhr. Eine Uhrzeit also, die geringfügig abweicht von der tatsächlich
angegebenen Geburtszeit von 23:15 Uhr.
Schauen
sie, liebe LeserInnen, bitte die Jupiterposition/BV
im Vergleich zum Aszendenten/RS an: man
sieht eine fast exakte Konjunktion! Die
biologische Entsprechung dieser Konstellation ist laut Fachbücher: die richtige Diagnose.
Für
Rudolf Steiner selbst bedeutet dieser Vortrag: günstigen Einfluss auf die
Umwelt ausüben, sich Erfolge oder Anerkennung verschaffen. Außerdem steht Jupiter/BV in einem harmonischen Winkel zur Sonne/RS, was
hinweisen möchte auf glückliche oder einflussreiche Verbindungen. Und noch was
zum Mondstand: Der Mond/BV im Tierkreiszeichen Löwe, geht es nach den
Anhänger der 25. Februar-Geburt Rudolf Steiners, steht der Geburtsmond im Tierkreiszeichen Jungfrau und hätte demnach an
diesem Vortragstag kein Aspekt zum
Mond/BV. Es ist allerdings so, dass der
Mond/BV an diesem Tag, neben allen anderen ICH-übereinstimmenden Aspekte, ein Sextil-Aspekt zum Mond/RS (Geburt 27.021861) anzeigt, was mich in
der Annahme noch mehr bestärkt das Rudolf Steiner an dem 27. Februar geboren wurde und dieser Bologna-Vortrag die These,
dass das ICH außerhalb des Menschen liegt, sogar vollkommen Nachvollziehbar macht. Rudolf
Steiner schöpfte für sein „Ich“ nicht nur aus der ihm umgebenden (Um-)Welt,
sondern auch aus dem höheren Kosmos.
Ich-Sprüche (aus
Rudolf Steiner‘: mantrische Sprüche – Seelenübungen II, GA 268)
Das Ich ist alle Wesen
Alle Wesen sind das Ich
Das Ich empfängt der Wesen Offenbarung
Der Wesen Offenbarung strahlt aus dem Ich
Das Ich hat in sich der Wesen Wirkung
Der Wesen Wirkung wird überwunden vom Ich
Das Ich ist geboren aus uberwundener Wirkung
Die überwundene Wirkung löst sich vom Ich.
©
http://Hendrik-woorts-stellaanthroposophica.blogspot.com
Kleinmachnow,
08. April 2017
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